In den letzten Jahren hat sich unser Konsumverhalten grundlegend verändert. Dies wurde nicht nur von Studien festgestellt, sondern es ist auch für jeden einzelnen Konsumenten im alltäglichen Leben spürbar. Wenn wir neue Hausartikel brauchen, wenden wir uns an Amazon. Für ein wenig Unterhaltung schalten wir Netflix ein und bei der Planung eines fantastischen Urlaub, nehmen wir Tripadvisor oder Google als Berater. Insgesamt recherchieren Verbraucher durchschnittlich zwischen ein bis vier Stunden, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. Ein Verhalten, welches vor wenigen Jahren noch unvorstellbar war, als Android noch nicht existiert hat und Apple gerade einmal ihr erstes iPhone auf den Markt gebracht hat.
Nach einer Weile werden sich die Kaufgewohnheiten zweifellos wieder ändern. Beispielsweise werden globale Ereignisse, wie Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen und eine Pandemie erheblich zu den Veränderungen beitragen.
Zu verstehen, wie Daten verarbeitet und verwendet werden, kann dazu beitragen, ihre Marketingausrichtungen auf diese Veränderungen vorzubereiten. Hier sind sieben Wege, wie Big Data unsere Unternehmen und den zukünftigen Unternehmenserfolg beeinflussen wird.
Index
- Datenfreiheit oder Datensperre
- Die Akzeptanz der Datenwissenschaft
- Big Data erfordert vollen Einsatz
- Etablierung eines Wachstumsmarketing-Team
- Festhaltung der Datenziele
- Jeden Marketingkanal richtig erfassen
- Entwicklung einer Kultur der Partizipation
1. Datenfreiheit oder Datensperre
Es braucht eine ganze Menge an Informationsverarbeitung, bevor man eine Sache richtig verstehen kann. Big Data war schon immer verfügbar, wurde aber aufgrund der enormen Menge nicht effizient genutzt. Datenanalytiker konnten nur ein Bruchteil der Informationen verwenden, um Aussagen über die Zukunft zu formulieren. Ob dies auch wirklich der Realität entsprach, hing mehr vom Zufall als von einer genauen Vorhersage ab. Doch mit einer neuen Ära an Technologien wurden die Grundstrukturen der Datenverarbeitung durcheinander geworfen. Mithilfe von KI (künstliche Intelligenz) und Machine Learning können nun erheblich größere Mengen an Big Data verarbeitet werden. Die Genauigkeit der Aussagen hängen zwar von dem erstellten Algorithmus ab, aber generell können Unternehmen dadurch viel genauere Prognosen erstellen und nutzen.
Die Informationen können für Analysen genutzt werden, welche helfen, schnelle Entscheidungen über bevorstehende oder unentdeckte Markttrends zu treffen. Zudem erhöht es das Kauferlebnis des Konsumenten, da Werbung und Marketingmaßnahmen individuell auf den Einzelnen zugeschnitten werden können, basiert auf deren Browserverlauf und Kaufverhalten online.
Dieser hohe Zugang an Daten kann aber auch dazu führen, dass Daten und vertrauliche Informationen missbraucht werden. So kann es zum Beispiel zu einer Zurückhaltung von nützlichen Daten kommen, aus Angst dass die Daten die eigene Arbeit ersetzen können. Führungskräfte können Ihrem Team wichtige Informationen vorenthalten oder Abteilung können untereinander konkurrieren. So werden wesentliche Metriken oder Dateneinsichten verloren gehen und Wissen und Fertigkeiten im Bezug auf fortgeschrittene Operationen nicht weitergegeben. Diese Verhaltensweisen sind meist durch die Angst und den Versuch motiviert, die eigenen Interessen zu schützen.
Das Problem mit der Zurückhaltung von Daten und Informationen, wie Metriken, Analysen und Erkenntnissen, besteht darin, dass sie Engpässe im Datenfluss für das gesamte Unternehmen verursachen. Idealerweise jedoch, kann jedes Teammitglied auf die relevanten und benötigten Daten zugreifen. Der Datenfluss endet nicht beim Datenanalytiker, sondern erreicht auch die Mitarbeiter auf allen Ebenen.
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2. Die Akzeptanz der Datenwissenschaft
Die „Datenwissenschaft“ kann in vielen verschiedenen Bereichen des Unternehmens nützlich sein, von der Softwareentwicklung bis hin zum allgemeinen Geschäftsbetrieb. Einige der erfolgreichsten Unternehmen der Welt setzen eine Kombination aus Datenwissenschaftlern und Marketingexperten ein, um mehr Kunden zu gewinnen, die Kundenbindung zu verbessern und die Akquisitionskosten zu senken. Unterm Strich werden Marketing-Teams größeren Erfolg haben, wenn sie sich die Prinzipien der Datenwissenschaft zu eigen machen.
Es besteht ein wachsendes Interesse an der Datenwissenschaft. Die Sammlung und Analyse von Big Data hilft Unternehmen tiefere Kundeneinblicke zu erlangen und schneller die richtige Antworten auf die Marktnachfrage zu finden, als es traditionelle Techniken tun können.
Große Unternehmen aus verschiedenen Branchen, wie z.B. Amazon, Uber und MailChimp, haben die Datenwissenschaft als einen Weg zur Aufdeckung verborgener Möglichkeiten und Marketingstrategien anerkannt.

3. Big Data erfordert vollen Einsatz
Die Etablierung einer Datenkultur und die Datenanalyse beruhen auf dem generellen Einverständnis aller Mitarbeiter. Das gesamte Unternehmen sollte auf der Grundlage der verfügbaren Daten handeln und stetig auf dem gewonnen Wissen aufbauen. Mitarbeiter sollten die Datenkultur zu schätzen wissen und Interesse an der Aufrechterhaltung dieser haben. Jeder Mitarbeiter sollte erkennen, wie wichtig es ist, sich Daten zu eigen zu machen und diesen analytischen Ansatz in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Die Führungskräfte der Unternehmen (Entscheidungsträger) müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Beispielsweise indem sie zeigen, dass Sie Daten bei der Gestaltung der Strategie nutzen und sich nicht nur auf Erfahrung oder Instinkt verlassen .
Um den Übergang erfolgreich zu meistern, sollten Schulungen, Training und Rückverfolgungen durchgeführt werden. Datenprotokolle, die Teil der Unternehmenskultur darstellen, sind leichter zu implementieren und nachzuvollziehen und erscheinen für die Mitarbeiter weniger als Last oder Pflicht.
Das bedeutet nicht, dass Ihr Grafikdesigner auch eine Karriere in Statistik besitzen muss, sondern dass die Mitarbeiter sich nicht vor Zahlen oder Metriken scheuen. Es ist wichtig, dass Sie Datenanalytiker bei einer Präsentation aufmerksam zuhören können und die Daten umfassend verstehen und annehmen. Zudem konventionelle Normen in Frage stellen und Big Data nutzen, um gut informierte, datengestützte Entscheidungen zu treffen.
4. Etablierung eines Wachstumsmarketing-Teams
Marketing-Teams, die für die Anregung der Nachfrage verantwortlich sind, tragen wesentlich zum Wachstum des Unternehmens bei. Aufgrund dieser Tatsache, ist Wachstumsmarketing zu einem beliebten neuen Trend geworden, der von Unternehmen wie Hubspot und Dropbox genutzt wird.
Zu einem guten Wachstumsteam gehören beispielsweise ein leitender Marketingexperte, ein Entwickler, ein Produktmanager und ein Datenwissenschaftler. Insbesondere wichtig für eine erfolgreiche Wachstumsstrategie sind umfassende Kenntnisse in relevanten Schlüsselbereichen des Wachstums, wie SEO (Search Engine Optimisation) und PPC (Pay-Per-Click) Werbung.
Durch die Integration einer Wachstumsstrategie in vielen verschiedenen Bereichen des Unternehmens, kann das zuständige Team ein skalierbares und nachhaltiges Wachstum fördern.
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5. Festhaltung der Datenziele
Visionen zu definieren und personale Komponenten in die Datenkultur zu integrieren sind zwei wichtige Faktoren. Die effektive Kommunikation der Mission des Unternehmens, sowie die langfristigen Auswirkungen des Einsatzes digitaler Analysen im Einklang mit dieser Mission, können einen großen Einfluss auf die Leute haben, für die Sie Verantwortlichkeit tragen.
Eine Überlappung zwischen Ihren Zielen und den geplanten organisatorischen Veränderungen ist entscheidend für eine erfolgreiche Übernahme. Grundsätzlich bedeutet das, überzeugende Argumente für die Veränderung zu liefern, die mit den bereits bestehenden Unternehmenszielen übereinstimmen.
Zum Beispiel kann die Wahrscheinlichkeit für zukünftige Investitionsziele erhöht werden, wenn Sie einen neuen Investor fragen, wie er von Ihrer Website erfahren hat. Oder sind Sie auf der Suche nach neuen Newsletter-Abonnenten? Sie können die Zahl exponentiell erhöhen, wenn Sie die Quelle von früheren Konversionen kennen. Die genaue Analyse von Big Data ist besonders für spezifische Details von Bedeutung, die für das Unternehmen große Erträge bringen würde.
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6. Jeden Marketingkanal richtig erfassen
Damit die Marketing-Teams sowohl heute, als auch in der Zukunft, erfolgreich sein können, müssen Schlüsselkennzahlen gemessen und verfolgt werden, sowie in die Unternehmenskultur integriert werden. Maßnahmen für Teamverbesserungen müssen sich auf die Leistung im Bezug auf den KPI, sowie auf die individuelle Leistungsbewertung konzentrieren.
Leider werden einige Bereiche des Marketings, wie zum Beispiel die PPC-Leistung oder das E-mail-Marketing überbewertet, während andere Bereiche, wie das Social-Media Marketing, noch unterschätzt werden. Owlmetrics ist beispielsweise eine Analyse-Plattform für Instagram, die dazu beitragen kann, wichtige relevante Daten zu sammeln und das Beste aus einem der am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerke herauszuholen.

7. Etablierung einer Kultur der Partizipation
Ob die bevorstehenden Veränderung hinsichtlich der Datenkultur von Unternehmen akzeptiert werden, hängt von der erfolgreichen Beteiligung aller Mitarbeiter ab. So könnte die oberste Führungsebene mit einem vorbildhaften Beispiel vorangehen, wie der Rest des Personals die Veränderungen folgen und annehmen sollte.
Zudem ist es wichtig, mindestens einen Datenanalytiker an Bord zu haben. Bitten Sie den Analytiker um wöchentliche Sprechstunden, in denen jeder Mitarbeiter eine Antwort auf datenbezogenen Fragen erhalten kann. Eine gute Beziehung und Zusammenarbeiten zwischen den Abteilungen ist von Bedeutung, der Analytiker sollte nicht einfach nur mit allen daten-analytischen Aufgaben beauftragt werden.
Eine Möglichkeit zur erhöhten Teilnahme der Mitarbeiter in diesem Bereich, beginnt mit offenen Diskussionen, in denen Fragen und Umfragen durchgeführt werden, um mehr über deren Einstellungen, sowie vorhanden Fähigkeiten zu erfahren. Auch personalübergreifenden Schulungen, um die Fähigkeiten des Teams weiter auszubauen, wären eine denkbare Maßnahme. Wir mögen in einem “sozial-distanzierten” Zeitalter leben, aber wir können Wege finden, um einen gemeinsamen Geist der Partizipation zu fördern.
Fazit
Zweifellos werden sich die Kaufgewohnheiten und somit auch das Marketing in den nächsten Jahren grundlegend verändern. So ist es für das Marketing-Team unerlässlich, sich auf die Einstellung von Personen mit grundlegenden Datenkenntnissen zu konzentrieren.
Es lohnt sich für Unternehmen in Analyse-Plattformen zu investieren und sicherzustellen, dass das Team auch in der Lage ist, erfolgreiche Leistungen zu prognostizieren. Auch die Einführung von Schulungsprogrammen ist eine gute Möglichkeit, um sich und seine Mitarbeiter auf den neusten Stand zu bringen und auf die Zukunft vorzubereiten. Es mag eine Herausforderung sein, die Theorie in die Praxis umzusetzen, aber die wichtigen Informationen sind vorhanden. Wir müssen nur noch lernen, diese richtig zu verarbeiten und zu interpretieren. Big Data spielt heute, mehr denn je, eine entscheide Rolle für unsere Entscheidungsfindung, welche nicht wegen Furcht vor den nächsten Schritten oder auf das Verlassen unsere Instinkte scheitern sollte.